Ori and the Blind Forest – Definitive Edition


Was lässt sich über Ori sagen was nicht schon überall bekannt ist?

Das Game ist ein Kunstwerk, voller bunter Farben und artistischen Meisterleistungen.

20180826231618_1

Doch das ist weit hin bekannt.

Der Soundtrack ist emotional und rührt auch den härteten Hund zu Tränen.

 

Doch auch das ist nichts Unbekanntes.

Die Rätsel und Sprungeinlagen sind ausgezeichnet sowohl in der optischen Darstellung, als auch in der mechanischen Umsetzung.

20180827225337_1.jpg

Doch noch immer ist das Allgemeinwissen….

Was gibt es über Ori zu sagen, was nicht schon jeder weiß?

Eventuell warum ich es nur begrenzt genießen konnte.


Was meine ich damit?

„Ori and the Blind Forest“ ist ein großartiges Game und jeder mit mehr als einer trockenen Pflaume als Herz sollte auf jeden Fall einen Blick hinein werfen.

20180825235106_1.jpg

Es ist so voller Liebe und Leidenschaft, sei es in der Story oder sei es in der Präsentation.

Es ist bei Zeiten sehr Actionreich und fordernd und doch die meiste Zeit fair.

Springen, Kämpfen, Erkunden sind in bester Metroid-Vania Manier und es fühlt sich manches mal an als würde man die Furry Version von Samus Aran steuern.

Gut ich persönlich finde das Kampfsystem eher langweilig, da es im großen und Ganzen nur ein hämmern auf ein und die selbe Taste ist um voran zu kommen.

Doch rechtfertigen die Skills und die Mobilität von Ori das vorhanden sein von diesen Kämpfen.

20180828225655_1.jpg

Ohne Gegner gäbe es auch leider keine Möglichkeit diese für besonders kniffelige Sprünge zu nutzen.

Besonders das Umlenken von Geschossen ist so in dieser Form, meines Wissens, von niemanden so gut umgesetzt worden wie von den Devs hier.

Ori ist einfach Perfekt, doch gibt es einen Punkt der dieses Game brechen kann.

Ein Punkt an dem kein Dev der Welt etwas ändern könnte.

Ein Punkt den wir nur an uns selbst finde können.

Der Gamer selbst!


20180825234607_1.jpg

Ich habe Ori direkt nach Bayonetta begonnen. Noch voller Adrenalin stürzte ich mich auf dieses Meisterwerk und wurde erst einmal mit langsamen erzwungenen Laufpassagen begrüßt. Diese Passage diente zum Stimmungsaufbau, und als ich dieses Intro am nächsten Tag noch einmal spielte baute sie sich auch gewaltig auf, doch beim ersten mal nicht. 

Ich spielte es das Erste mal bei Schenk, noch berauscht von einer Feier und in guter Gesellschaft und ich fühlte nichts. Es wirkte auf mich wie nur ein weiterer Plattformer.

Ich spielte es das Zweite mal, während ich im Hintergrund noch bei einer Serie mit hörte und mich mit meiner Frau unterhielt, auch hier fühlte ich nichts.

Ich spielte es das Dritte mal, da war ich allein, um mich nur die Dunkelheit der Nacht, dass einzige Licht war das welches von Ori ausging. Es war still um mich herum, meine Kopfhörer blendeten jegliches Hintergrundgeräusch aus.

20180827223050_1.jpg

Ich war mit meiner vollen Aufmerksamkeit dabei und ich fühlte alles!

Alleine bis zu dem Wandsprung Upgrade hin, (eines der ersten) waren die ersten Minuten eine Emotionale Achterbahnfahrt.

Rührung aufgrund der Fürsorge von Naru, trauer aufgrund der Trennung, Hilflosigkeit und Unglaube bei Oris Kollaps und Frustration bei der ersten Stachelfalle im Boden.

20180825234700_1.jpg

Die gesamte Palette an Gefühlen brach über mich herein und ich sah das Game so wie es von den Devs beabsichtigt wurde.

Bis zum nächsten Abend.


Wieder mit einer Serie im Hintergrund, wieder mit mehr Licht, funktionierte Oris Bildersprache schon wieder nicht.

Ich merkte immer häufiger das Ori, mehr noch als andere Games, von der Situation und der Stimmung des Gamers abhängt.

Eine Runde Overwatch z.B. bleibt mit oder ohne Serie gleich, eine Runde WoW lässt sich auch dann noch genießen wenn man Zeitgleich eine Politische Wahldebatte mit ansieht.

Doch Ori ist da anders.


Es wäre unrecht dieses Game zu bewerten, nur weil ich selbst nicht in der Lage war für das richtige Umfeld zu sorgen.

Aus diesem Grund beschränkte ich meine Spielzeit auf Momente der Einsamkeit.

Ich zwang mir Ruhepausen auf, ich lies mir Zeit und ich fuhr mich Mental jedes mal vollkommen runter bevor ich an dieses Game ging.

All das nur um Fair zu bleiben, und ja es wurde besser.

Ich konnte plötzlich die Implikationen der Handlung besser mitfühlen, ich war überraschter wenn etwas unerwartetes passierte und ich war in der Atmosphäre gefangen.

20180826001921_1.jpg

Doch leider geht das nur so weit, bis etwas passiert.

Für mich war dies der Kampf, diesen fand und finde ich immer noch einfach nicht gut.

Jedes mal wenn das Game mich zwang Feinden zu begegnen, schaltete ich auf Autopilot und ballerte mich in bester Contra Manier durch die Begegnung.

Das Savesystem tat da sein übriges, mit jedem Tod war ich gezwungen durch die selben Feinde mit der selben Postion zu gehen bis ich alles auswendig kannte und diese mir keinerlei Herausforderung mehr geboten haben.

Für den Kampf ist das zwar ok, doch besonders in den „neuen“ Gebieten, auf die ich später noch eingehen werde, war das eine Katastrophe.

Alleine die erste Sequenz, in der wir eine Einstimmung auf eines der neuen Gebiete erhalten, durfte ich mir dutzende male ansehen ohne eine Option diese zu überspringen.

20180826210123_1.jpg

Es ist jetzt nicht so schlimm das man frustriert sein Gamepad in die Ecke wirft, doch es nervt gewaltig und so entschloss ich mich das Gebiet erst mal liegen zu lassen bis ich mehr HP hatte.

Bis auf das lässt sich sonst eigentlich nichts Negatives über dieses Game sagen.


Was sind die unterscheide Zwischen der Definitiv Edition und dem Original?

Die Unterschiede sind zum teil eher klein wie z.B. einige Bug fixes oder Verbesserung der Animationen.

Zum Teil sind sie Komfort Funktionen wie z.B. die schnell Reise zwischen Speicherpunkten.

Und zum teil ist es komplett neuer Contend wie neue Skills, die Perfekt ins Game integriert sind, und 2 neue Gebiete.

20180826233433_1.jpg

Diese Gebiete sind sehr interessant gestaltet, da wir schon gleich zu beginn, sobald wir den Walljump freigeschaltet haben, Zugang zu diesen haben.

Empfehlen würde ich es in diesem Moment allerdings noch nicht, da das erste Gebiet komplett in Finsternis getaucht ist und wir ohne guten DMG und ein paar HP da doch einige male das Zeitliche segnen müssen.

20180826231310_1.jpg

Sollte man durch diese Passage allerdings durch kommen, so wird nicht nur das Gebiet erhellt, es wird uns auch ein neuer Skill gewährt mit dem wir uns extrem schnell fortbewegen können.

Diese Skill alleine ist alle Strapazen wert die wir bis dahin erlitten haben.

Das danach Folgende Gebiet erfordert von uns weniger Präzision was Sprünge angeht, doch viel mehr in Bereich des Zielens mit unserer neuen Fähigkeit die wir hier recht früh erhalten.

Als Belohnung erhalten wir noch ein wenig Background Lore betreffend Naru und dem Verhältnis zwischen Licht und Dunkel.

Beide Gebiete sind Top designt und bieten ganz unterschiedliche Herausforderungen, auch ist die Integration in die Spielwelt nahtlos, so das es mir anfangs nicht mal bewusst war das dies ein zusätzliches Gebiet ist.

Doch da sich mittlerweile sowieso nur noch die Definitiv Edition erwerben lässt, bleibt einem nicht die Qual der Wahl.

Zu erwähnen wäre vielleicht noch das jeder der Ori vorher schon irgendwie registriert hatte kostenfrei ein Upgrade zur Definitiv Edition erhalten haben sollte.


Ori and the Blind Forest sollte so genossen werden wie es von den Devs beabsichtigt ist.

Alleine, in Ruhe und in der Dunkelheit.

Die einzige Lichtquelle sollte Ori selbst sein, nur so kann man diesem Game auch gerecht werden und dieses Meisterwerk zu schätzen wissen.

20180826001939_1.jpg

Benk

Eine Antwort zu “Ori and the Blind Forest – Definitive Edition”

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..